Seitenhieb vom Sohn: Thomas Gottschalks Humor auf dem Prüfstand
Gottschalks Humor auf dem Prüfstand
Seitenhieb vom eigenen Sohn
Thomas Gottschalk – ein Name, der seit Jahrzehnten für beste Fernsehunterhaltung steht. Doch sein Humor polarisiert: Zwischen Kultstatus und Kritik bewegt sich der Entertainer immer wieder auf einem schmalen Grat. Jetzt äußert sich sogar sein eigener Sohn Roman – und spart dabei nicht mit ehrlichen Worten.

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Zwischen Lacher und Kritik
Thomas Gottschalk war nie jemand, der sich den Mund verbieten ließ. Seine Sprüche gehörten zum Showprogramm – spontan, ungeschliffen, manchmal auch grenzwertig. Doch was früher für Lacher sorgte, stößt heute oft auf Unverständnis. Besonders eine Aussage aus einem Interview mit dem „Spiegel“ sorgte zuletzt für Schlagzeilen: Gottschalk sagte, er habe Frauen in seiner Show „rein dienstlich angefasst“.
Viele empfanden das als unangemessen und aus der Zeit gefallen. Im Zuge der #MeToo-Debatte entbrannte eine Diskussion über Gottschalks Umgang mit weiblichen Gästen. Während einige ihn in Schutz nahmen, war für andere klar: So ein Satz passt nicht mehr in die heutige Zeit – egal wie harmlos er gemeint war.

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Sohn Roman bricht sein Schweigen
Inmitten dieser Debatte äußerte sich nun auch Gottschalks Sohn Roman. Der 27-jährige lebt seit Langem in den USA und meidet normalerweise das Rampenlicht. Im Gespräch mit RTL betonte er, dass sein Vater nie aus böser Absicht gehandelt habe. „Wenn er mal einen Witz gemacht hat, der nicht gut war, dann hat er das nie böse gemeint“, sagte Roman.
Diese Aussage klingt nach Verständnis, nach Loyalität. Und doch schwingt ein gewisser Abstand mit. Roman scheint zu erkennen, dass gewisse Verhaltensweisen seines Vaters heute einfach nicht mehr tragbar sind – auch wenn sie damals im Kontext der Sendung vielleicht als harmlos galten.

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Ein ehrlicher, aber deutlicher Hinweis
Am Ende des Interviews kommt Roman zu einem Punkt, der viele überrascht haben dürfte. „Jetzt sollte man sowas nicht machen,“ sagt er mit Blick auf die fragwürdigen Aussagen seines Vaters. Damit spricht er etwas aus, das viele gedacht haben: Die Zeiten haben sich verändert, und auch ein Thomas Gottschalk muss sich diesen Veränderungen stellen.
Der Satz seines Sohnes ist kein direkter Angriff – aber ein klares Zeichen dafür, dass selbst in der eigenen Familie nicht mehr alles kommentarlos hingenommen wird. Roman formuliert es diplomatisch, aber unmissverständlich. Ein Seitenhieb – verpackt in einem liebevollen, aber ehrlichen Appell.