Ganz Österreich ist nach dem Amoklauf an einem Gymnasium in Graz fassungslos und in tiefer Trauer. Am Mittwoch, dem 11. Juni, nahmen Hunderte Menschen an einer Gedenkveranstaltung teil, um der Opfer zu gedenken. Zu Beginn ergriff der Bruder der getöteten SchülerinHanadas Wort und sprach mit weinerlicher Stimme.

„Ich danke dir, Hana, für die 15 Jahre, die ich mit dir erleben durfte“, begann er. Es war ein besonderer Tag für ihn, da er an diesem Tag seine Mathematik-Matura ablegte und sich auf ein Gespräch mit seiner Mutter und seiner Schwester freute. Als er von dem Amoklauf an der Schule seiner 15-jährigen Schwester erfuhr, schrieb er ihr sofort. „Als sie sich nicht meldete, wurden meine Sorgen immer größer“, sagte er unter Tränen. „Etwas, das ich aus einem Film kannte, erlebe ich gerade im echten Leben.“ Seine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich.„Es ist kaum zu fassen, dass man ein Mädchen, das so lebensfroh und hilfsbereit war, so früh verlieren muss“, fuhr er fort. „Ich danke dir, Hana, für die 15 Jahre, die ich mit dir erleben durfte. Du warst die Schwester, die ich mir immer wieder wünschen würde. Wir vermissen dich und wir lieben dich.“ Nach diesen berührenden Worten brach er in Tränen aus und verließ die Gedenkveranstaltung.

Eine Schülerin des Gymnasiums ergriff ebenfalls das Wort und betonte die Wichtigkeit, die Opfer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. „Wir lassen nicht zu, dass dieser Tag uns zerreißt. Was dieser Täter wollte, war Angst und Zerstörung. Unsere Antwort muss Liebe und Zusammenhalt sein“, sagte sie entschlossen. „Hass hat an dieser Schule, in Graz oder in Österreich keinen Platz.“Bei dem Amoklauf wurde auch die 15-jährigeLeagetötet. Der Bürgermeister ihrer HeimatstadtVitinaim Kosovo sprach den tragischen Verlust an und drückte sein Beileid aus. „Der Verlust eines jungen Lebens hinterlässt unauslöschliche Spuren in der Seele eines jeden von uns“, schrieb BürgermeisterSokol Halitiauf Facebook.

Am Dienstag, dem 10. Juni, tötete ein 21-Jähriger an der Schule insgesamt neun Menschen; ein weiteres Opfer erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. In dieser schweren Zeit ist es wichtig, zusammenzustehen und einander zu unterstützen.