Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) –„Meine kleine Pummelbacke, mein Sonnenschein, du bist nun an einem besseren Ort“, ist auf einem schlichten Holzsarg in der Trauerhalle des Güstrower Friedhofs zu lesen. Es sind Worte einer Mutter, der das Wichtigste im Leben genommen wurde. Worte einer Mutter, deren Kind ermordet wurde. Worte voller Verzweiflung und doch voller Hoffnung.
Das Fußballtrikot von „Fabi“, Stollenschuhe und sein Fahrrad stehen neben dem Sarg. Kerzen flackern im Takt der Trauermusik. „Fabian war ein Kind, das das Leben liebte, das lachte, spielte, träumte und dessen Lächeln Herzen öffnete. Er hatte noch so viele Träume, er wollte spielen, entdecken“, sagt der Trauerredner. Ein Leben, das am 10. Oktober endete, viel zu früh.Fabian wurde ermordet, seineLeiche angezündet. Die Ex-Freundin (29) von Fabians Vater will das tote Kind vier Tage später zufällig entdeckt haben. Wer Fabianermordethat, ist bislang nicht aufgeklärt.
Fabian liebte Fußball, Autos und TraktorenDie Erinnerungen an das kurze Leben des kleinen Fabian rühren die Trauernden zu Tränen: Er liebte Mathe, den FC Hansa Rostock und es, von seiner Cousine im BMW-Coupé zur Schule gebracht zu werden. Mit Freunden an der Playstation zocken, mit Papa Traktor fahren oder das neue Baumhaus planen: Das alles brachte Fabian zum Lachen.Aus den Boxen aus der Trauerhalle schallt „Als du gingst“ von Lina Maly – Fabians Lieblingslied in der Technoversion.
Fabians letzte ReiseTechno und wummernde Bässe ließen Fabian ausflippen. Unbeschwerte Kinderpartys waren „sein Ding“. Zu Hause war der fröhliche Junge vor allem sensibel. Mama Dorina L. konnte sich immer auf ihre „kleine Pummelbacke“ verlassen. Wenn sie geschafft von der Arbeit nach Hause kam, hatte Fabian das Sofa bereits für eine Erholungs-Pause vorbereitet.
„Fabian war ein Junge, der Herzen berührte. Ein kleiner Mensch, der Freude in diese Welt brachte. Fabians Spuren sind nicht ausgelöscht, sie sind in den Herzen derer, die ihn kannten und liebten.“ Mit diesen Worten wurde der getötete Junge auf seine letzte Reise geschickt. Familie, Freunde und Angehörige folgten dem Sarg schweigend hinaus in den grauen Herbsttag.Fabian ist auch ein Fall bei „Aktenzeichen XY“Um den Täter zu finden, wurde der Fall am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt. Noch bevor die Sendung richtig losging, lenkte Moderator Rudi Cerne die Aufmerksamkeit auf den jungen Fabian. Die Ermittler sind sich sicher, dass der Achtjährige am 10. Oktober um 10.50 Uhr das Haus seiner Eltern in der Schweriner Straße in Güstrow verließ – vielleicht wurde er abgeholt. Die Ermittler fragen: Wurde er von einer erwachsenen Person begleitet? Kriminalhauptkommissar Frank Focke: „Wir gehen von einem Transport in einem Pkw aus, da sich der Fundort weit weg von Fabians Zuhause befindet.“Bringt ein Foto den entscheidenden Hinweis?Dazu haben die Ermittler von Zeugen ein Foto erhalten: Darauf ist der Tümpel bei Klein Upahl zu sehen, an dem Fabians Leichnam gefunden wurde. Auf dem Bild ist auch ein kleines Feuer zu erkennen. Zeigt das Foto, wie Fabians Leichnam verbrannt wird? Die Ermittler gehen am Abend nicht näher darauf ein. Zeugen, die den Brand oder den Jungen auf der Schweriner Straße gesehen haben, sollen sich unter der 0381-49160 bei der Polizei melden.Erste „vielversprechende Hinweise“ gingen bereits während der Sendung bei den zuständigen Ermittlern der Kripo Rostock ein. Eine genaue Anzahl nannten die Ermittler am Abend nicht.