Grünen-Politikerin blamiert sich mit „Stadtbild“-Foto

Berlin – Die von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) entfachte „Stadtbild“-Debatte erhitzt die Gemüter. Auch bei der Grünen-Abgeordneten Katrin Göring-Eckardt ist der Ärger über die Aussage nicht verraucht. Um ein Zeichen für eine vielfältige Gesellschaft zu setzen, teilte sie nun ein Bild ihres Abendessens auf X – eine Halloumi-Tasche aus dem Döner-Laden. Doch das Echo fiel anders aus als erwartet.

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Was als Botschaft der Solidarität mit Migranten in Deutschland gedacht war, ging ordentlich nach hinten los: Wegen des Beitrags sieht sich Göring-Eckardt jetzt sogar selbst Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Der Grund: ihr Kommentar zum Bild.Etliche Nutzer mit migrantischem Hintergrund fühlten sich auf Imbissgerichte reduziert. Ein Nutzer schrieb zynisch: „Ja, ich als Ingenieur mit Migrationshintergrund identifiziere mich genau mit dieser Halumni-Tasche!“ – gemeint ist Halloumi, ein Grillkäse aus Zypern, der auf dem Foto der Grünen-Politikerin im Dönerbrot serviert wird.

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Ein anderer kommentierte: „Ich habe selbst Migrationshintergrund (zweite Generation) und ich empfinde diesen selbstgefälligen Beitrag als Demütigung. Sie verbinden mit Migranten also primär Ihren Imbiss? Ihre Ignoranz und Ihr Protektionismus der Taugenichtse schadet allen integrierten Migranten erheblich.“„Kaum jemand fühlt sich vertreten“: Ein Satz, der zeigt: Auch Deutsche mit ausländischen Wurzeln haben ein Problem mit der Kritik, nach der Merz mit seiner „Stadtbild“-Aussage Einwanderer generell als problematisch anprangere. Dabei hatte er sich explizit auf Rückführungen (also auf abgelehnte Asylbewerber oder illegal Eingereiste) bezogen und in der Vergangenheit mehrmals betont, Deutschland sei ein Einwanderungsland.

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Der deutsch-pakistanische Filmemacher Tariq Khan auf X: „Das Spannende an Menschen wie Katrin Göring-Eckardt ist, dass sich kaum jemand mit Migrationshintergrund ernsthaft von ihnen vertreten fühlt. (…) Es sind genau diese Gestalten des Gratismuts, der Beliebigkeit und der falschen Toleranz, die Integration am meisten behindern.“In einem zweiten X-Beitrag reagierte Göring-Eckardt auf die Kritik mit der Erklärung, sie wolle niemanden auf „irgendetwas reduzieren“, sondern auf das „Stadtbild“ auf dem Land in Ostdeutschland hinweisen. Dort seien Dönerläden oft die einzigen Treffpunkte.